Dienstag, 20. Dezember 2016

5c bekämpft Neophyten auf dem Dammelsberg!


Die RGS 5c bekämpft Neophyten
2. Arbeitseinsatz der 5c auf dem Dammelsberg!
Projekttag Wald (16.11.2016)


Der „Dammelsberg und Köhlersgrund“ liegt im Nordwesten von Marburg zwischen der Kernstadt und Marbach. Viele Marburger lieben dieses Gebiet, das leicht zu Fuß oder mit dem Bus zur Naherholung zu erreichen ist. Der Dammelsberg wurde bereits Ende des 18. Jahrhunderts zu einem Waldpark gestaltet. Es wurden dort Wege angelegt und zahlreiche Eichen gepflanzt. Alles von Menschen für Menschen gestaltet. Dabei wurde versucht die Natur so gut man konnte zu erhalten. Aber leider ist es so, dass der Menschen nicht alles berücksichtigt, was Natur, Tier- und Pflanzenwelt eigentlich braucht. So kam es, dass der Mensch, weil er es so schön fand, neben sehr nützlichen Eichen auch Schneebeeren am Dammelsberg anpflanzte.
Die „Gewöhnliche Schneebeere“ (Symphoricarpos albus), auch Knallerbse genannt, ist jedoch kein heimischer Strauch. Sie kommt aus Nordamerika und ist in Europa lediglich als Zierge-hölz verbreitet. Pflanzen, die unter bewusster oder unbewusster, direkter oder indirekter Mithilfe des Menschen in ein Gebiet gelangt sind, in dem sie natürlicherweise nicht vorkamen, nennt man Neophyten. Diese sorgen für ein Ungleichgewicht in der für viele Tierarten wichtigen heimischen Pflanzenwelt.
Der mittlerweile über 200 Jahre alte Eichenbestand bietet Lebensraum für zahlreiche, zum Teil stark bedrohte Tierarten. Viele der alten Bäume haben im Laufe der Zeit Baumhöhlen ausgebildet, die für Vögel, Fledermäuse und Insekten als Wohnung und Brutstätten dienen. Aufgrund seines Strukturreichtums dient das Gebiet außerdem mindestens 13 der insgesamt 19 in Hessen vorkommenden Fledermausarten als ideales Jagdgebiet. Darunter auch das Große Mausohr. Durch die Verbreitung der Knallerbse oder Schneebeere, kann sich der Eichenbestand nicht weiter vermehren, ihnen wird der Raum zum wachsen genommen. Dadurch ist die Lebenswelt der beschriebenen Tierarten am Dammelsberg gefärdtet.
Hier kommt nun die Klasse 5c der Richtsberg-Gesamtschule ins Spiel. Getreu dem Motto „Es gibt kein schlechtes Wetter! Und wenn, kann es uns die Lust und Freude daran draußen zu sein nicht nehmen“, machte sich die Schülerinnen und Schüler zusammen mit Frau Struckmeier und Herrn Howar zum zweiten Arbeitseinsatz auf den Weg zum Dammelsberg. In Zusammenarbeit mit Herrn Zilm vom Forstamt Kirchhain und der Unteren Naturschutzbehörde der Stadt Marburg gab es für die Klasse 5c dort einiges zu tun. Bei ihrem ersten Einsatz am Mittwoch, dem 02.11.2016, kümmerten sie sich um die Fledermauskästen, die im Vorfrühling diesen Jahres dort angebracht wurden.
Diesen Mittwoch ging es der Schneebeere an den Kragen. Auf einer ca. 35 qm2 großen Fläche entfernte die Schulklasse samt Wurzeln den Neophyt. Danach suchten sie den Waldboden nach Eicheln ab. Die in großen Mengen gesammelten Eicheln wurden dann wieder, wo vorher die Schneebeere wuchs, in die Erde eingearbeitet. Dort sollen jetzt Eichen wachsen.
Zusätzlich wurden Eicheln mit in die Schule genommen. Sie wurden am nächsten Tag, im Rahmen des NaWi-Unterrichts im Schulgarten in Blumentöpfe eingesetzt. Im Frühling sollen dann die jungen Eichen auf dem Dammelsberg gepflanzt werden.

Auch wenn es an diesem Tag regnete, wie aus Eimern, die Stimmung war super und die Schüler einfach spitze. Ein großes Dankeschön geht auch an die Eltern, die ihre völlig verschlammten Kinder zum Schulschluss dort abholten.


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