Die
RGS 5c bekämpft Neophyten
2.
Arbeitseinsatz der 5c auf dem Dammelsberg!
Projekttag
Wald (16.11.2016)
Der „Dammelsberg und
Köhlersgrund“ liegt im Nordwesten von Marburg zwischen der
Kernstadt und Marbach. Viele Marburger lieben dieses Gebiet, das
leicht zu Fuß oder mit dem Bus zur Naherholung zu erreichen ist. Der
Dammelsberg wurde bereits Ende des 18. Jahrhunderts zu einem Waldpark
gestaltet. Es wurden dort Wege angelegt und zahlreiche Eichen
gepflanzt. Alles von Menschen für Menschen gestaltet. Dabei wurde
versucht die Natur so gut man konnte zu erhalten. Aber leider ist es
so, dass der Menschen nicht alles berücksichtigt, was Natur, Tier-
und Pflanzenwelt eigentlich braucht. So kam es, dass der Mensch, weil
er es so schön fand, neben sehr nützlichen Eichen auch Schneebeeren
am Dammelsberg anpflanzte.
Die
„Gewöhnliche Schneebeere“ (Symphoricarpos
albus), auch
Knallerbse genannt, ist jedoch kein heimischer Strauch. Sie kommt aus
Nordamerika und ist in Europa lediglich als Zierge-hölz verbreitet.
Pflanzen,
die unter bewusster oder unbewusster, direkter oder indirekter
Mithilfe des Menschen
in ein Gebiet gelangt sind, in dem sie natürlicherweise nicht
vorkamen, nennt man Neophyten. Diese sorgen für ein Ungleichgewicht
in der für viele Tierarten wichtigen heimischen Pflanzenwelt.
Der
mittlerweile über 200 Jahre alte Eichenbestand bietet
Lebensraum für
zahlreiche, zum Teil stark bedrohte Tierarten.
Viele der alten Bäume haben im Laufe der Zeit Baumhöhlen
ausgebildet, die für Vögel, Fledermäuse und Insekten als
Wohnung und Brutstätten dienen.
Aufgrund seines Strukturreichtums dient das Gebiet außerdem
mindestens 13 der insgesamt 19 in Hessen vorkommenden Fledermausarten
als ideales Jagdgebiet. Darunter auch das Große Mausohr. Durch die
Verbreitung der Knallerbse oder Schneebeere, kann sich der
Eichenbestand nicht weiter vermehren, ihnen wird der Raum zum wachsen
genommen. Dadurch ist die Lebenswelt der beschriebenen Tierarten am
Dammelsberg gefärdtet.
Hier kommt nun die Klasse 5c
der Richtsberg-Gesamtschule ins Spiel. Getreu dem Motto „Es gibt
kein schlechtes Wetter! Und wenn, kann es uns die Lust und Freude
daran draußen zu sein nicht nehmen“, machte sich die Schülerinnen
und Schüler zusammen mit Frau Struckmeier und Herrn Howar zum
zweiten Arbeitseinsatz auf den Weg zum Dammelsberg. In Zusammenarbeit
mit Herrn Zilm vom Forstamt Kirchhain und der Unteren
Naturschutzbehörde der Stadt Marburg gab es für die Klasse 5c dort
einiges zu tun. Bei ihrem ersten Einsatz am Mittwoch, dem 02.11.2016,
kümmerten sie sich um die Fledermauskästen, die im Vorfrühling
diesen Jahres dort angebracht wurden.
Diesen Mittwoch ging es der
Schneebeere an den Kragen. Auf einer ca. 35 qm2 großen Fläche
entfernte die Schulklasse samt Wurzeln den Neophyt. Danach suchten
sie den Waldboden nach Eicheln ab. Die in großen Mengen gesammelten
Eicheln wurden dann wieder, wo vorher die Schneebeere wuchs, in die
Erde eingearbeitet. Dort sollen jetzt Eichen wachsen.
Zusätzlich wurden Eicheln mit
in die Schule genommen. Sie wurden am nächsten Tag, im Rahmen des
NaWi-Unterrichts im Schulgarten in Blumentöpfe eingesetzt. Im
Frühling sollen dann die jungen Eichen auf dem Dammelsberg gepflanzt
werden.
Auch wenn es an diesem Tag
regnete, wie aus Eimern, die Stimmung war super und die Schüler
einfach spitze. Ein großes Dankeschön geht auch an die Eltern, die
ihre völlig verschlammten Kinder zum Schulschluss dort abholten.